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Spatenstich für Millionen-Bau

24.04.2014

Das Unternehmen Tenowo errichtet im Industriegebiet an der Autobahnabfahrt Reichenbach eine neue Anlage. Sie soll noch moderner sein als die bestehende.

Reichenbach/Heinsdorfergrund - Der Vliesstoffhersteller Tenowo hat am Donnerstag mit einem Spatenstich den Startschuss für eine 25 Millionen Euro umfassende Investition gegeben. Unmittelbar neben dem bestehenden Werk im Industrie- und Gewerbegebiet an der Autobahnanschlussstelle Reichenbach soll im April 2015 das Werk Reichenbach II eingeweiht werden. „Hier befindet sich schon die weltweit modernste Anlage. Sie sind also nicht stehen geblieben und haben gewartet, dass jemand von außen kommt“, fand Landrat Tassilo Lenk (CDU) lobende Wort für das Engagement der Unternehmer.

Nachfrage höher als Kapazität „Wir bauen auf 14.000 Quadratmetern und werden dann insgesamt 25.000 Quadratmeter Produktionsfläche haben. Perspektivisch werden hier 100 Millionen Quadratmeter Vliesstoff im Jahr hergestellt, zurzeit sind es 45.000“, sagte Tenowo-Geschäftsführer Harald Stini.

Die Gründe für die Erweiterung am Standort seien vielschichtig. Das Unternehmen habe vorausschauend Flächen zur Erweiterung erworben. Die Nachfrage sei höher als die Produktionskapazität. Außerdem seien hochmotivierte Arbeitskräfte vor Ort. „Ein Standortvorteil ist das qualitativ hochwertige Wasser in ausreichender Menge“, hob Klaus Steger, Vorstand der Hoftext Group AG, hervor, zu der Tenowo Reichenbach gehört. Er erinnerte daran, dass seine Familie ursprünglich aus Reichenbach stammt und durch die wechselvolle Geschichte nach Bayern kam. „Für meinen Onkel ist es ein großes Vergnügen, dass die Familie Steger erneut hier wirtschaftlich tätig ist. Vielleicht passiert ja sogar noch mehr“, so Klaus Steger. Sein in Neuendettelsau lebender Onkel Erhard Steger hat nach der Wende 1989 über seine Steger-Stiftung die Investitionen des Diakonievereins in Netzschkau ermöglicht.

Tenowo stellt Vliesstoffe her. Mit einem Hochdruck-Wasserstrahlverfahren werden die Fasern zusammengefügt und verdichtet. Bis zu 3000 Meter sind auf den Rollen, die ihren Weg in Unternehmen des Automobilbaus, der Bauindustrie oder zur Anwendung in der Filtration antreten. 56 Mitarbeiter sind zurzeit am Standort beschäftigt, etwa noch einmal so viele Arbeitsplätze werden neu geschaffen. Dafür werde eine ähnlich dimensionierte, aber noch modernere Maschine aufgestellt. „100 Arbeitsplätze, das setzt Maßstäbe“, sagte Reichenbachs OB Dieter Kießling (CDU).

„Wir bilden Produktionsmechaniker und Maschinen- und Anlagenmonteure im Bereich Textil aus. Die meisten Arbeitskräfte sind Facharbeiter. Es gibt nur wenige Techniker und Ingenieure. Unsere Trefferquote ist gut, obwohl viele aus anderen Berufen kommen. Wir haben kaum Fluktuation“, so Prokurist Thomas Hagen beim Rundgang durch das Unternehmen, das vierschichtig an sieben Tagen der Woche arbeitet. Für die automatisierte Produktion werden nur wenige Arbeitskräfte benötigt.

Was den Wasserbedarf betrifft, gab sich Tobias Keller vom Planungszweckverband zuversichtlich. „Hier existiert eine sehr effiziente Wassernutzung mit Kreislaufsystem. Das Unternehmen Schleber hat Anfang des 20. Jahrhunderts wesentlich mehr Wasser verbraucht“, sagte er. Zurzeit werde an Lösungen gearbeitet, die neben Brunnenwasser aus der alten Schleber- Anlage am Stadtweg auch Wasser aus dem Schmalzbachtal für das Unternehmen bereitstellen sollen.

„Die Angst der Bürger, dass ihre Brunnen versiegen könnten, erscheint mir unbegründet. Als an der Anlage in Unterheinsdorf bis vor etwa 20 Jahren Wasser entnommen wurde, gab es die privaten Brunnen auch“, sagte er zu den Bedenken, die mehrfach von dort lebenden Bürgern geäußert wurden. Zurzeit laufe ein eine geophysikalische Untersuchung der TU Freiberg, um zusätzliche Wasserquellen zu erschließen.